Das Netzwerk von rentmas wächst und gedeiht: Nun streckt man seine Fühler jenseits der Alpen aus. Mit Tyrolit, einer Tochter des österreichischen Kristall- und Schmuckkonzerns Swarovski, hat man sich im Zuge der Erweiterungsstrategie auf ein einzigartiges Pilotprojekt eingelassen, dass mittelfristig einen neuen Markt erschließen und zudem beiden Unternehmen große Vorteile bringen soll.
Tyrolit ist unter anderem Hersteller von Diamantschneide- und Diamantbohrmaschinen und stark in der Polier- und Schleifindustrie verwurzelt. Die Tiroler produzieren dabei Spezialwerkzeug und -maschinen für mehrere Sektoren, darunter für die Automobil- und Flugindustrie, Medizin, Elektronik und nicht zuletzt für die Baubranche: Ein prominentes Beispiel dafür, wo Tyrolit mit seinen Produkten zum Einsatz kam, war der kontrollierte Rückbau der 2018 eingestürzten Morandi-Brücke in Genua.
Gerade die für den Bausektor zur Verfügung stehenden Geräte bei Tyrolit bedeuten für die Endkunden hohe Investitionssummen, sodass vor einem Ankauf des Öfteren zurückgeschreckt wird. Mit dem Konzept der Sharing Economy stieß rentmas in Schwaz daher auf offene Ohren. Im Zuge eines Tests werden nun in der Schweiz eine Wand- und Seilsäge über die Südtiroler Plattform zur Vermietung angeboten, mit die teuersten Produkte in der Produktpalette von Tyrolit. Das Unternehmen gehört damit zu den ersten Herstellern, das seine eigenen Produkte auf rentmas vermietet.
Wolfgang Wiefler, Managing Director von Tyrolit, sieht darin ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell, von dem alle Bauunternehmen profitieren können: „Die Baubranche steht aufgrund der schwachen Digitalisierung vor großen Umbrüchen. Das war eigentlich schon immer so, daher ist das Optimierungspotenzial sehr groß. Für uns ist es wichtig, mit der Entwicklung Schritt zu halten und eventuell ganz vorne mit dabei zu sein. rentmas erweist sich dahingehend als ein Schritt in die richtige Richtung.“
1. Tyrolit hat sich entschieden mit rentmas eine Partnerschaft einzugehen, um die in der eigenen Firma produzierten Produkte nun auch zur Vermietung zur Verfügung zu stellen. Wie kam es zu dieser Entscheidung und welche Vorteile sehen Sie für Ihr Unternehmen?
Das Konzept von rentmas gibt es in dieser Form nur ganz selten in Europa. Für uns ist die Tatsache, dass ein Endkunde einem Endkunden etwas anbieten kann, insofern interessant, als wir beobachten, dass das Vermietungsgeschäft schneller wächst als das klassische. Kunden zögern mittlerweile bei großen Investitionen und wollen zunächst Geräte ausprobieren. Außerdem optieren viele Unternehmen dafür, Maschinen bedarfsbezogen anzumieten, anstatt sie zu kaufen.
2. Was halten Sie von rentmas‘ Konzept, die Sharing Economy in der Baubranche anzuwenden?
Die Sharing Economy ist in der Baubranche die Zukunft – aber nicht nur dort. Gerade der Automobilbereich bewegt sich stark in diese Richtung. Denn je größer das Investitionsgut, desto eher wird sich dieses Modell des Ausleihens durchsetzen.
3. Wie ist die Partnerschaft mit rentmas zustande gekommen?
Wir haben im Zuge eines Startup-Screenings die Firma rentmas kennengelernt. Uns hat ihr Konzept sofort beeindruckt. Die Baubranche ist in Sachen Digitalisierung sehr weit hinten, daher ist rentmas mit diesem innovativen Ansatz ein Schritt in die richtige Richtung.
4. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit rentmas soweit gestaltet? Sind Sie zufrieden mit der Betreuung durch das rentmas Team?
Wir sind sehr zufrieden, die Betreuung durch rentmas ist ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm, weil wir uns auf gleicher Ebene treffen. Tyrolit ist zwar ein großer Konzern, aber unterm Strich gleich wie rentmas ein Familienunternehmen. Daher hat es auch auf der zwischenmenschlichen Ebene sofort gepasst. Als ehemaliges Start-up sind sie zudem sehr schnell, sehr dynamisch und sehr anpassungsfähig. Insgesamt glaube ich, dass beide Unternehmen mit dieser guten Basis voneinander profitieren werden.
5. rentmas vereint Angebot und Nachfrage und ist Vertragspartner und Ansprechpartner sowohl für den Partner als auch für den „Endverbraucher“. rentmas kümmert sich um alle rechtlichen und organisatorischen Angelegenheiten. Wie wichtig sind diese Aspekte für Sie?
Uns ist besonders wichtig, dass für den Kunden alles geklärt ist. Dritte werden nicht benötigt. Sobald der Kunde seine Maschine mietet, ist alles rechtlich und organisatorisch in trockenen Tüchern – das ist großartig.
6. Die Plattform bietet nicht nur Maschinen an, sondern auch Dienstleistungen wie Versicherung und Transport. Was halten Sie von den angebotenen Dienstleistungen?
Rentmas bietet mit dem Rundumservice genau das an, was wir brauchen – also neben der Vermietung auch die Versicherung, die Schulung und die Logistik. Das ist der entscheidende Punkt, wenn nicht gar der wichtigste Aspekt. Ein gutes Beispiel sind die Geräte die wir auf rentmas anbieten.
7. Welche Maschinen bieten Sie über rentmas an?
Wir bieten momentan zwei Maschinen an: eine Wandsäge und eine Seilsäge. Diese gehören zu den teuersten Produkten, die wir im Angebot haben, die Investitionssumme für den Kunden wäre daher sehr hoch. Außerdem kann man diese Geräte nicht einfach kaufen und dann verwenden. Es bedarf qualifizierten Personals, um damit zu arbeiten. Somit haben sich beide Geräte als ideale Produkte erwiesen, um das Modell zu testen und sie zur Vermietung anzubieten.
8. Was erwarten Sie sich von der Zusammenarbeit mit rentmas?
Wir wollen gemeinsam wachsen. Wir haben in der Schweiz das Pilotprojekt gestartet, um zu verstehen, wie der Markt darauf reagiert. Bei positivem Feedback wollen wir das Angebot in der Schweiz ausbauen, also mehr Maschinen zur Verfügung stellen. Zudem wollen wir das Konzept Sharing Economy wirklich leben. Bisher ist es eine Hersteller-Kunde-Vermietung. Irgendwann soll das Sharing auch zwischen unseren Kunden möglich sein.
9. Würden Sie auch anderen Herstellern empfehlen, den Mietservice über rentmas zu nutzen?
Ja, definitiv. So eine Plattform lebt davon, dass möglichst viele Hersteller ihre Produkte darauf anbieten. Sollten sie sich davor sträuben, dann haben sie das gewinnbringende Konzept hinter der Sharing Economy nicht verstanden. Aber irgendwann werden wir uns alle im Markt an gleicher Stelle wiederfinden.